Chronik der Gemeinde Hochleithen

Um einerseits die Gleichwertigkeit der einzelnen Katastralgemeinden nicht zu beeinträchtigen und andererseits die vielen Verflechtungen in einigen Bereichen nicht unbedingt zuordnen zu müssen, haben wir uns zu einer einfachen und chronologischen Form der Darstellung entschieden. Durch Verwendung von Originaltexten kann es schon vorkommen, dass diese weder der alten noch der neuen deutschen Rechtschreibregelung entsprechen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim "Durchwühlen alter Zeiten"!

Die Gegend rings um Hochleithen ist uralter Siedlungsboden. Dies bezeugen zahlreiche Funde, so Steinwerkzeuge aus der jüngeren Steinzeit, Funde aus Bronze- und Eisenzeit sowie Funde aus der Römerzeit auf dem Scheibenberg in Traunfeld. In die Babenbergerzeit fällt die erste schriftliche Aufzeichnung.

1161

Zum ersten Male scheint am 22. April der Name "WOLFPEIZINGEN" auf (dies wurde im Volksmund mit "auf den Wolf passen" erklärt).
Einige Jahre später war Ortlieb de Wolfpassingen als Zeuge einer Schenkung an Klosterneuburg.
1178 In einer Klosterneuburger Urkunde wird ein Berthold von Heiligenberg erwähnt.
1253 Der Name "DRAUCHFELD" wird im Pfarrverzeichnis genannt. Der Bischof von Passau bezog Renten und Zehente.
1254 Im Pfarrverzeichnis des Passauer Bischofs von Lonsdorff wird die Pfarre Heiligenberg bereits genannt. Zu ihr gehören Heiligenberg, Traunfeld und Hautzendorf.
1258 "NIOSIDL" = bogenförmige Neusiedlung, die erste urkundliche Erwähnung von Bogenneusiedl.
"Niosidl - Pogenhobses" Erwähnung im historischem Ortsnamenbuch
1280 Zur Geschichte der Wolfpassinger Kirche:
Mittelpunkt der Siedlung waren Schloss und Kirche.(Originaltext)
Das Geschlecht derer von de Wolfpassingen scheint gegen Ende des 13.Jahrhunderts ausgestorben zu sein, denn es heißt im Lehensbuch Albrecht III. auf Seite 37:
"Item Friedrich von Parsenprunn, sein Pruder Hans und Hans, sein Vetter - die haben die Veste Wolfpassing und alles was zu gehört."
An der Stelle, wo sich jetzt die Kirche befindet, soll eine Veste gestanden sein; ebenso eine kleine Holzkirche. Das Schloss verfügte über eine Zugbrücke (verbürgt ist, dass noch im Jahre1850 Rollen von dieser Zugbrücke vorhanden waren, deren zugehöriges Tor im Volksmund "Schlah-Tor" genannt wurde.)
1306 Bogenneusiedl wird als "Neoslide" geführt.
1314 Der Name Pogolz ist im historischen Ortsnamenbuch für Bogenneusiedl auffindbar.
1334 Heiligenberg ist eine Filiale von Pillichsdorf bis 1724.
1387 "Newsidl pey Wolfpoizzing" ist nun die Bezeichnung für Bogenneusiedl.
1414 Bogenneusiedl wird nun mit "Newsidl" bezeichnet.
1512 Jetzt steht "Pogotznewsidl" für den Ort Bogenneusiedl
1514 Bogenneusiedl wird in einem Urbar des Stiftes Klosterneuburg als "POGOLZNEUSIEDL" erwähnt.
Pog-holz = gebogenes Holz für Fässer und Bottiche, ein Hinweis auf das Bindergewerbe und damit auf den Weinbau.
1529 Feste, Ortschaft und Kirche von Heiligenberg werden von den Türken zerstört (Sage!)
1561 Es wird von einem Pfarrhofbau (1974 neu errichtet) und von einem Kirchenbau berichtet.
1561 Im historischen Ortsnamenbuch wird Bogenneusiedl in dieser Zeit "Pogolczneusiedel" genannt.
1600 Bogenneusiedl heißt in dieser Zeit "Pogenneusiedl".
1618 Die Schweden verbreiteten in Hochleithen im 30-jährigen Krieg Angst und Schrecken bis 1648. Das sog. "Zehnerkreuz" in Bogenneusiedl erinnert daran, ebenso wie die vielen Erdställe, von denen es jetzt noch Reste gibt. So sollen z.B. in Traunfeld alle Häuser durch diese unterirdischen Gänge miteinander verbunden gewesen sein. Im Haus Nr.11 existiert jetzt noch ein Eingang zu einem solchen Erdstall.
1655 Wolfpassing wird eine selbstständige Pfarre mit Bogenneusiedl, Pellendorf und Atzelsdorf, die alle vorher zur Pfarre Groß-Rußbach gehörten.
1670 In der Gegend um Wolfpassing wütet die Pest.
1683 Wolfpassing hat unter einem Türkeneinfall zu leiden.
1684 Das Regiment "Lothringen" marschierte durch Wolfpassing.
1723 In der Matrik dieses Jahres wird das Wachthaus auf dem Kasernenberg genannt, das anlässlich des Ausbaues der Kasernenstraße Karls VI. entstand.
1724 Heiligenberg wird eine Wallfahrtskirche, geweiht dem Heiligen Lambert mit einem eigenen Vikar mit Sitz in Traunfeld.
1744 Bau der Barockkirche bis 1749 unter der Patronanz von Kaiserin Maria Theresia. Der Bauplan stammt von einem Schüler von J. Fischer von Erlach.
Das bis zum Jahre 1984 benützte Schulgebäude dürfte zeitgleich mit der Kirche erbaut worden sein. Eine viel später gefundene Tafel im Schulbrunnen weist den Namen des damaligen Pfarrers "Sommerer" und die Jahreszahl 1744 auf. Schon vor der Zeit Maria Theresias soll eine Pfarrschule existiert haben, deren Ruinen vor der Turmtür 1860 abgetragen und zum Bau der Friedhofsmauer verwendet wurden.
1765 Ortsrichter Georg de Neuberg ließ in Bogenneusiedl die Kapelle errichten. Sie ist ein Barockjuwel nach Plänen eines Schülers von Fischer von Erlach. Den früheren Eingang an der Bachseite entdeckte man anlässlich der Renovierung der Kapelle. Später wurde auch ein Turm zugebaut.
1783 In Bogenneusiedl traten die "schwarzen Blattern" auf welche 8 Todesopfer forderten
1784 In Bogenneusiedl werden die Hausnummern eingeführt.
1797 Die Kirche von Traunfeld wird von der Herrschaft Ulrichskirchen erbaut, die als Gegenleistung 80 Joch Wald erhielt. Sie ist dem Heiligen Johannes von Nepomuk geweiht.
1806 Das Wachthaus am Kasernenberg war jetzt mit 16 bis 20 Mann einer Kavallerieabteilung zum Schutz der Reisenden auf dieser verrufensten Strecke der Brünnerstrasse durch den Hochleithenwald besetzt.
1809 Die Franzosen zerstörten auf ihren kriegerischen Zügen unter anderen die Orgel der Kirche von Wolfpassing.
1810 Der spätere Erzbischof von Wien Vinzenz Eduard Milde wirkt bis 1814 als Pfarrer in Wolfpassing.
1815 Der Tiroler Kapuzinerpater und Freiheitskämpfer Joachim Haspinger ist Seelsorger von Traunfeld bis 1836 (Sein Lebenslauf ist an einer anderen Seite der Homepage zu finden)
1815 Am 6.November wurde im Hochleithner Wald der legendäre Räuberhauptmann Grasl erfolglos gejagt.
1816 Pater Haspinger ließ die Kirche am hl. Berg renovieren.
1819 Gemeindearzt Josef Schmitz beginnt seinen Dienst als Gemeindearzt nach Jakob Schwelle.
1827 Der Bau des Traunfelder Pfarrhofes aus eigenen Mitteln war ebenfalls das Werk von Pater Haspinger. Die sog. Haspinger-Presse erinnert daran, dass er dem Produkt des Weinbaues nicht abhold war. Er galt als guter Prediger.
1831 Gemeindearzt N. Baumher beginnt seinen Dienst als Nachfolger von Josef Schmitz bis 1836.
1837 Gemeindearzt Andreas Artner, unter anderem Träger des goldenen Verdienstkreuzes, übernimmt die Tätigkeit des Gemeindearztes bis 1890.
1845 Am Wachthaus am Kasernenberg lösten nun die Deutschmeister die Kavalleristen ab.
1846 Das Wachthaus oder auch "Kasern" genannt steht leer, da die Gendamerie, die nunmehr zum Schutz der Reisenden eingesetzt werden sollte, die Übernahme des Gebäudes wegen seines schlechten Bauzustandes ablehnte.
1850 Die Gemeinde Traunfeld, bisher zu Hautzendorf zugehörig, wird dem Schulverband Wolfpassing angeschlossen.
1853 Die Finanzverwaltung übernimmt die Kasern.
Ein Brunnenloch erinnert heute noch an das einstige Bestehen der "Kasern". Auch der Flurname "Kaserne" und das Restaurant "Zum Kasanwirt" erinnern noch daran.
1866 Die Preußen hatten im Hochleithner Gebiet ihr Lager aufgeschlagen. 19.000 Mann logierten in Traunfeld, Wolfpassing und Bogenneusiedl. Vom 20. bis 23. Juli war das Kommando im Pfarrhof einquartiert. Abgesehen von allem anderen Unbill brachten sie die verheerenste Seuche dieser Zeit mit, die Cholera. Diese forderte einen entsetzlichen Blutzoll. So gab es in Wolfpassing von 785 Einwohnern 93 Tote, in Bogenneusiedl von 244 Bewohnern 25 Tote. Auch Traunfeld hatte 46 Tote auf Grund dieser Geißel zu beklagen.
1867 Im Gedenken an die Cholera ließ Familie Stacher aus Bogenneusiedl an der Gaweinstalerstraße eine Kapelle errichten. Familie Stacher verlor in nur 8 Tagen 5 Familienmitglieder (beide Eltern und drei Töchter im Alter zwischen 16 und 23 Jahren). Familie Andreas und Elisabeth Eder errichteten bei Haus Nr.38 eine Muttergottesstatue und legten eine 100 Gulden Stiftung an, welche aber 1914-1918 verloren ging.
1870 Die Schülerzahlen in 2 Klassen im Schulverband Wolfpassing:
116 Wochentagsschüler und 23 Sonntagsschüler in Wolfpassing,
51 Wochentagsschüler und 17 Sonntagsschüler in Traunfeld und
28 Wochentagsschüler und 14 Sonntagsschüler in Bogenneusiedl.
1873 Die Straße Traunfeld - Wolfpassing - Bogenneusiedl - Streifing - Neubau wird gebaut.
1884 Die steigenden Schülerzahlen zwangen zur Erweiterung der Schule zu 3 Klassen, von denen eine im Gemeindegasthaus eingerichtet wurde. Der Gastwirt Laurenz Reichmann war auch für die Reinigung dieser Klasse zuständig. Die 1. Klasse führt zu dieser Zeit der prov.L. Franz Specht, die 2. Klasse der V.L.Schonowsky und die 3. Klasse der Oberlehrer Karl Funk.
Ein Erlass des Landesschulrates auf Neubau eines Schulhauses mit 4 Klassen scheiterte am Entschluss der Gemeinden Traunfeld und Bogenneusiedl, welche eigene Schulen errichten wollen.
1884 In Traunfeld wurde ein Friedhof errichtet. Vorher wurden die Toten auf dem Friedhof beim Heiligen Berg beerdigt, woran der "Totenweg" jetzt noch erinnert.
1885 Gründung der FF-Wolfpassing durch den Lehrer Franz Specht.
1887 Am 29. Oktober wurde die Schule in Bogenneusiedl eingeweiht, zu dieser Zeit gab es 48 Schulkinder.
1887 Am 27. Oktober wurde die Schule Traunfeld eingeweiht.
1887 Neubau des Gasthauses mit angeschlossenen Gemischtwarenhandel in Bogenneusiedl. Der Pächter musste mit der Butte nach Gaunersdorf (jetzt Gaweinstal) gehen um die benötigten Waren zu besorgen.
1889 In Wolfpassing wird das Haus Nr.149 angekauft und hier die dritte Klasse anstatt im Gemeindegasthaus eingerichtet.
1890 Die verstorbenen Bogenneusiedler wurden auf dem Wolfpassinger Friedhof bestattet bis in Bogenneusiedl ebenfalls ein Friedhof errichtet wurde.
Es gab auch einen Lutherischen Friedhof, der aber wieder aufgelassen wurde (zur Zeit der Reformation gab es 8 Untertanen der Herrschaft Herberstein, die dem Lutherischen Glauben anhingen).
1890 Eine allgemeine Volkszählung brachte für Wolfpassing folgendes Ergebnis:
172 Häuser, davon 165 bewohnt, 832 Einwohner davon 407 männlichen und 425 weiblichen Geschlechts.
Weiters gab es 58 Pferde, 208 Rinder, 115 Ziegen, 153 Schafe, 236 Schweine und 88 Bienenstöcke.
1891 Am 4.Mai gab es die erste Ortsweinkost mit Aufklärung über Perenospora (Mehltau) und dessen Bekämpfung mittels Spritzung.
1893 Am 12. Juni vernichtete ein fürchterlicher Hagelschlag die gesamte Ernte entlang des Schöppels und der Poststraße.
1893 In Wolfpassing wird die Naturalwohnung des Oberlehrers im Schulgebäude adaptiert.
1894 Die Strasse von Bogenneusiedl nach Gaweinstal wurde errichtet.
1895 Am 1.11. wurde in Bogenneusiedl die Milchgenossenschaft gegründet. Zuerst wurde die Milch nach Wien geschickt, später aber ein eigenes Milchhaus auf Haus Nr.48 errichtet.
1895 Gründung der Darlehenskasse System Raiffeisen.
1905 Das Haus Nr.149 wird trockengelegt und zur Schulleiterwohnung adaptiert. Im Schulhaus entsteht dafür aus der Oberlehrerwohnung die dritte Klasse.
1906 Das Wolfpassinger Schulgebäude erhält einen Blitzableiter.
1908 Die Straßenbeleuchtung in Wolfpassing wird ihrer Bestimmung übergeben.
1908 Gründung der Ortsmusik für Hochzeiten und Begräbnisse.
1908 Die Schulbaukommission stellt Unzulänglichkeiten in räumlicher und sanitärer Hinsicht fest und erteilt den Auftrag zum Neubau eines Schulhauses.
1909 Im Sommer des Jahres werden, statt des vorgeschriebenen Neubaues, verschiedene Umbau.- und Verbesserungsarbeiten am Schulhaus durchgeführt.
1909 Gründung der Milchgenossenschaft.
1910 Bei einer Volkszählung in Wolfpassing werden 927 Einwohner registriert.
1914 Der erste Weltkrieg forderte auch Blutzoll: In Wolfpassing 26, in Traunfeld 13 und in Bogenneusiedl 9 Gefallene oder Vermisste. Ihnen allen zu Ehren wurden 1922 Kriegerdenkmäler errichtet
1915 Am 11.April werden Brot.- und Mehlkarten ausgegeben. Pro Person und Woche gibt es 1,96 kg Brot bzw. 1,40 kg Mehl.
1916 Am 1. Mai wird erstmals auf die Sommerzeit umgestellt.
1917 Am 9. Jänner muss die große Kirchenglocke, am 24. August müssen zwei weitere Kirchenglocken abgeliefert werden, sodass nur das "Zügenglöcklein" verbleibt.
1920 Die erste Autobuslinie nach Wien wird eröffnet (Stiedl aus Wolkersdorf), die aber 1927 wegen zu geringer Nachfrage wieder eingestellt wird. (Man konnte zweimal täglich nach Wien und zweimal pro Woche nach Mistelbach fahren)
1920 Dr. Josef Zehmann beginnt als Gemeindearzt, verlässt aber bereits 1921 die Arztwohnung und die Ordination wegen des schlechten Bauzustandes.
1920 Im Wolfpassinger Schulhaus werden wieder verschiedene Ausbesserungen durchgeführt, so u. a. Öfen und Rauchfänge, Aborte und Kohlenkammer. Kostenpunkt:50.000 Kronen - die Inflation beginnt sich abzuzeichnen.
1922 In Wolfpassing wird das Kriegerdenkmal eingeweiht, das von den Einwohnern durch freiwillige Sach- und Geldspenden gestiftet wurde. Kosten:800.000 Kronen.
1924 An der Wolfpassinger Oberlehrerwohnung werden umfassende Sanierungsarbeiten durchgeführt und 1928 wird das elektrische Licht eingeleitet.
1924 Im Zuge der Bachregulierung werden einige Holzbrücken errichtet. Kosten; rund 150.000 Kronen
1924 Ein Männergesangsverein mit 30 ausübenden Mitgliedern wird gegründet.
1925 Bei Michael Schwab, Nr.7, Josef Altmann, Nr.27 und Rudolf Mayrhofer, Nr.99 werden die ersten Radios installiert. Der Preis war 70 Goldkronen und monatliche Steuer 2 Schilling (am 1. März wurde die Schillingwährung eingeführt).
1925 Am 31. Mai erhält die Wolfpassinger Kirche zwei neue Glocken; die hierfür erforderlichen 4.500 Schilling werden durch Sammlungen aufgebracht.
1926 In Bogenneusiedl wird das "elektrische Licht" installiert.
1927 Am 15. Mai überfliegt General Nobile den Ort auf dem Weg zu seiner Polarexpedition.
1928 Über der Eingangstür des Traunfelder Pfarrhofes wurde ein Relief angebracht. Es stammt von dem Radlbrunner Bildhauer Werner Marinko und zeigt den Kapuzinerpater mit erhobenem Kreuz inmitten seiner Tiroler Bauern. Die Inschrift auf einer Tafel links vom Relief heißt: " Zum Andenken an den Tiroler Kapuzinerpater Joachim Haspinger, welcher hierorts von 1815 bis 1836 segensreich als Seelsorger gewirkt hat." Rechts vom Relief besagt die Inschrift: "Die Liebe und die Treue dieses Helden im Kampfe um des Volkes Freiheit sei allen Österreichern ein unsterbliches Vorbild."
1931 An der Bogenneusiedler Kirchenmauer wird ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs gebaut und eingeweiht.
1931 Das erste Telefon wird in Wolfpassing als öffentliche Sprechstelle im Haus Nr.16 (Bäckerei Simon) installiert.
1932 Die Volksschule in Wolfpassing wird wegen der gefallenen Schülerzahl nur mehr zweiklassig geführt.
1939 Dieser bisher schrecklichste aller Kriege forderte noch mehr Tote: In Wolfpassing 35, in Traunfeld 34 und in Bogenneusiedl 9 Gefallene oder Vermisste.
1942 Die Kinder aus Bogenneusiedl werden ab wegen Lehrermangel in Wolfpassing geschult.
1943 Ab 1. Dezember gehen auch die Kinder aus Traunfeld in die Wolfpassinger Volksschule (Lehrermangel).
1945 Vom 13. bis zum 17. April tobten im Hochleithner Gebiet die Endkämpfe und forderten zum Teil auch durch Selbstmord 11 Ziviltote.
In Wolfpassing wurden 20 Wohn.- und 27 Wirtschaftsgebäude zerstört, in Traunfeld waren es 24 zerstörte Objekte. Auch in Bogenneusiedl gab es Sachschäden, allerdings keine zerstörten Häuser.
1945 Im ersten Nachkriegsschuljahr wird die Wolfpassinger Volksschule mit den Kindern aus Wolfpassing und Bogenneusiedl nur einklassig geführt.
1946 Am 18.März wird die Volksschule in Bogenneusiedl wieder eröffnet.
1948 Mit Wirkung 1. Jänner wurde das elektrische Ortsnetz von Bogenneusiedl der NEWAG (jetzt EVN) übergeben um damit die Straßenbeleuchtung instand zu setzen.
Ab 3.9. hatte Bogenneusiedl wieder eine funktionierende Straßenbeleuchtung (also genau nach 9 Jahren).
1955 Am 1.8. wurde der erste Fernsehapparat in Bogenneusiedl in Betrieb genommen.
1959 In Traunfeld wurde ein Haspinger-Gedenkfest unter Teilnahme einer großen Abordnung aus seiner Tiroler Heimatgemeinde Gsieß abgehalten. Der Tabernakel der zur gleichen Zeit renovierten Kirche ist ein Geschenk der, mit den Traunfeldern eng verbundenen, Südtirolern aus Gsieß.
1962 Ein Sportverein wird gegründet. Dieser bestand später aber nur mehr aus den Gründungsmitgliedern, nicht mehr aktiv.
1964 Die Volksschule von Bogenneusiedl wird am 10.August geschlossen. Die Kinder besuchen vorerst die Volksschule in Wolkersdorf.
1964 Am 31.12. wird die Milchgenossenschaft in Bogenneusiedl aufgelöst.
1966 Die Schule (1. bis 8. Schuljahr) wird einklassig geteilt geführt. Ein Vorschlag vom Bezirksschulrat Mistelbach, die Schulen Wolfpassing und Traunfeld zusammenzulegen, und zwar die Unterstufe in Wolfpassing und die Oberstufe in Traunfeld, scheitert am Widerstand der Eltern.
1966 Die Raiffeisengenossenschaft errichtet in Wolfpassing das Lagerhaus.
1967 Mit Wirkung vom 27. Juni wird die Volksschule Traunfeld stillgelegt und die Kinder in Wolfpassing eingeschult. Nach anfänglichem Widerstand kann die Schule wieder zweiklassig geführt werden.
1968 Die Oberstufe der Volksschule wird aufgelöst.
1971 Es kommt zur freiwilligen Vereinigung der drei Ortschaften Bogenneusiedl, Wolfpassing und Traunfeld zur Großgemeinde HOCHLEITHEN, die ihren Namen von dem östlich gelegenen Hochleithenwald herleitet. Die Größe der neuen Großgemeinde beträgt 19,85 km² und ihre Einwohnerzahl 1.014.
1972 Im Gemeindehaus wird eine Arztordination eingerichtet.
1973 Ab diesem Schuljahr besuchen auch die Kinder von Bogenneusiedl die Volksschule in Wolfpassing.
1973 Paralell zur bestehenden Ortsmusik wird ein Musikverein gegründet.
1974 Es erfolgt der Neubau des Wolfpassinger Pfarrhofes.
1975 Neben der Wolfpassinger Kirche wird eine Aufbahrungshalle errichtet.
1976 Die Ortsmusik und der Musikverein schließen sich zusammen und werden zum "Blasmusikverein-Hochleithen" (siehe Vereine in dieser Homepage)
1976 Das neue Depot der freiwilligen Feuerwehr Wolfpassing wird bezogen.
1977 Im adaptierten Schulhaus von Traunfeld wird der nö. Landeskindergarten eröffnet.
1979 Die ehemalige Milchkammer Traunfeld wird als Gemeindehaus adaptiert.
1980 Das neue Depot der freiwilligen Feuerwehr Bogenneusiedl wurde fertiggestellt (Umbau eines Weinkellers) und am 20.7. fand die feierliche Einweihung für das Haus und für die neue Motorspritze statt (Spritzenpatin war Frau Sieglinde Scheed)
1980 Die Fertigstellung der Ortswasserleitung.
1980 Der Baugrund für die neue Volksschule wird angekauft.
1981 In der Arztordination werden Umbauarbeiten durchgeführt.
1981 Ankauf eines Rüstfahrzeuges für die FF Traunfeld.
1982 Ein sehr umfangreiches Bauvorhaben wird begonnen: der Mischwasserkanal.
1982 Aufgrund der Schülerzahl wird wieder in 3 Klassen an der Volksschule unterrichtet.
1983 Rund 100 Jahre nach den ersten Plänen, kann endlich der Neubau eines Schulhauses realisiert werden und es erfolgt die feierliche Unterzeichnung der Gründungsurkunde für die neue Volksschule Hochleithen am 18. Juni 1983 im Rahmen der "Hochleithner Festtage" durch Landeshauptmann Siegfried Ludwig. Am 12. September wurde schon mit dem Bau des neuen Schulgebäudes am neuen Standplatz begonnen.
1983 Wappenverleihung an die Gemeinde.
1983 Ein Heißluftballon, gesteuert von August Starkbaum, dem Piloten, der den Höhenweltrekord für Heißluftballons mit 13.600 m hält landet bei einem Wettflug in Bogenneusiedl.
1985 Am 24.März fand die feierliche Eröffnung und Weihe der neuen Volksschule Hochleithen statt.
1986 Überschwemmungen der Ortsgebiete (Kehrbach geht über). In Wolfpassing wird der Kehrbach auch spöttisch Erbsenbach genannt, weil in der Nachkriegszeit die von den Russen gespendeten wurmigen Erbsen von den Ortsbewohnern in den Bach geworfen wurden.
1996 Im November wird die 2. Gruppe im Kindergarten in Betrieb genommen. Beschluss für den Zubau erfolgte am 20.6.1995.
1998 Am 2.Juni beschließt die Gemeinde den Neubau eines Gemeindezentrums.
1999 Die freiwilligen Feuerwehren von Bogenneusiedl, Traunfeld und Wolfpassing vereinen sich am 6.Jänner in der neugegründeten FF-Hochleithen.
2000 Der 3.April geht als großer Tag in die Geschichte der Gemeinde ein: Baubeginn für das Gemeindezentrum und gleichzeitig der langersehnte Beginn der Innenrenovierung der Pfarrkirche Wolfpassing.
2001 Durch den idealistischen Einsatz von FF-Mitgliedern, Sponsoren und sehr viel Eigenleistung schafft es die FF-Hochleithen sich ein modernes, technisch optimales FF-Haus einzurichten.
2002 Am 9.Mai wurde das Gemeindezentrum Hochleithen feierlich eröffnet in dem die FF-Hochleithen, die Praxis des Gemeindearztes, die Raiffeisenkasse und die Gemeindeverwaltung selbst ihren Platz finden.
2005 Am 1.Juli eröffnet Familie Westermayer im alten Gemeindehaus ein Gemischtwarengeschäft mit Stehcafe. Wieder einen Nahversorger im eigenen Ort zu haben wissen die Bürger sehr zu schätzen.
2005 Am 8.August realisierte die Telekom-Austria die Breitband-Internet-Anschlussmöglichkeit. Ab diesem Zeitpunkt können nun auch die Hochleithen schneller im Internet surfen.
2005 Am 6.September beschließt die Gemeinde Hochleithen den Beitritt zur Kleinregion Land um Wolkersdorf.
2007 Am 26.Februar erfolgt der Spatenstich zum Bau des A5-Autobahnabschnittes Eibesbrunn - Schrick sowie S1 und S2.
255 Millionen Euro für 23,5 Kilometer Autobahn, einem Tunnel, vier Voll.- und drei Halbanschlussstellen, fünf Durchlässe,sechs Grünbrücken, 21 Strassenbrücken sowie fünf Brückenumbauten.
2008 Am 17.Oktober übernimmt der Versicherungsmakler Gustav Rössler das Gemischtwarengeschäft von Fam. Westermayer und baut das alte Gemeindehaus um. Versicherungsbüro, ein Cafe und ein Lebensmittelgeschäft dazu frisches Gebäck und kein Ruhetag im ganzen Jahr zeichnen diese neue Art des Nahversorgers aus.
2009 Nach vielen Verhandlungen mit der ASFINAG und der Kooperationsbereitschaft der Agrargemeinschaft kann die Errichtung einer Autobahn-Raststation im Gemeindegebiet Hochleithen im Zuge des A5-Baues (Weinviertel Autobahn) fixiert werden.
2010 Am 31. Jänner, nach nur 37 Monaten Bauzeit, wird der A5-Abschnitt Eibesbrunn - Schrick, S1 und S2 für den Verkehr freigegeben.
2010 Am 16. August wird die Autobahn-Raststation Hochleithen (Mc. Donalds) eröffnet.
2010 Die, ebenfalls auf der Raststation errichtete, Tankstelle (Betreiber Omv) nimmt am 2. November den Betrieb auf.

Quellen dieser Chronik:

Landesarchiv Wien, Aus Kaltenböck 1600, Sammlungen des Heimatbuches des Verwaltungsbezirkes Mistelbach, Herrn Erwin Emminger - Landesarchiv Wien, Min. Rat Prof. Hans Spreitzer aus Mistelbach, Aspern und Horner Archiv, Maria Koch aus Bogenneusiedl, Sammlung von Alois Schatz geb.1878, Adam Schatz geb. 1771 sowie Gotthart Schatz geb.1635, "Flächenraum und Einwohner, Chronik und Ortsangelegenheiten im Jahre 1916" von Johann Koth, dem Pfarrbüchern, aus " Heimat im Weinland", Vereinsarchiven, Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Mistelbach, Nö. Bildungs und Heimatwerk und den Sammlungen von Frau OSR Magdalena Wieshofer.